
Die regierenden Europameister Portugal stehen in diesem Sommer wohl vor ihrer härtesten Titelverteidigung bisher, wenn sie gemeinsam mit Deutschland und Frankreich in der „Todesgruppe“ der Europameisterschaft 2020 spielen. Portugal hat den Gastgeber Frankreich 2016 überrascht und die Trophäe in Paris gegen Les Bleus gewonnen. Jetzt sind sie aber im Kampf der Gruppe F die Außenseiter.
Neben Deutschland, das sich derzeit in einer spielerischen Krise befindet, gilt Portugal als zweiter Favorit in seiner EM-Gruppe und sollte sich für die K.o.-Phase qualifizieren. Dies allein wäre eine Fortführung der Mannschaftsgeschichte, jede EM-Gruppe erfolgreich zu verlassen. Portugal hat in allen sieben Euro-Wettbewerben mindestens das Viertelfinale erreicht, es in drei Halbfinale geschafft und im Jahr 2004 das Finale verloren. Vor fünf Jahren haben sie Frankreich spektakulär überrascht und konnten sich so endlich die Trophäe sichern.
Natürlich hat Portugal Superstars in seiner Truppe, aber diese Stärke reichte nicht aus, um sie an die Spitze ihrer EM-Qualifikationsgruppe zu bringen. Dieser Wettbewerb begann zu Hause mit Unentschieden gegen die Ukraine und Serbien, was in Lissabon sofort den Alarm auslöste. Das Team drehte den Wettbewerb jedoch um: Sie verloren zwar in Kiew gegen die Ukraine und gaben somit den Spitzenplatz an die Truppe von Andrij Schewtschenko ab, schafften es aber dennoch mit der besten Toranzahl von 22 Treffern in den Hauptbewerb.
Portugal spielt mit einer recht soliden 4-3-3-Formation, die Gegnern allerdings häufig Lücken für Gegenangriffe lässt. Es gibt eine Fülle an Talenten im Mittelfeld, aber ohne einen kampferprobten defensiven Mittelfeldspieler, um das hintere Feld abzudecken. Das bedeutet, dass Portugal mit seinen Spielern oft nach vorne stürmen kann und jede Menge Chancen erspielt. Ein Nachteil ist dabei allerdings der offene Raum hinten, der von Gegnern ausgenutzt werden kann. Dies geschah beim letzten 2:2-Unentschieden gegen Serbien und ist ein Problem, das sich der Cheftrainer ansehen muss, bevor Portugal gegen Deutschland und Frankreich antritt.
Glücklicherweise ist Portugals erstes EM-Spiel diesen Sommer gegen das schwächste Team der Gruppe F, Ungarn. Nach einem Sieg in diesem Spiel braucht Portugal nur noch einen Punkt gegen Deutschland oder Frankreich, um sich vermutlich einen Platz in der K.o.-Phase zu sichern. Zwei der portugiesischen Spiele finden in Budapest statt, während der Kampf gegen Deutschland in München ausgetragen wird. Aus diesem Grund hat der portugiesische Fußballverband beschlossen, das Team in Ungarn zu stationieren.
Wenn sie den zweiten Platz in ihrer Gruppe belegen, würden sie vermutlich im Achtelfinale gegen England antreten – ein Team, das sie 2004 auf dem Weg ins Finale aus der Europameisterschaft geschossen haben.
Startelf?

Triff das Team
Torwärte
Name
Klub
Rui Patrício
Wolverhampton Wanderers
Anthony Lopes
Lyon
Rui Silva
Granada
Verteidiger
Name
Klub
Pepe
Porto
Raphaël Guerreiro
Borussia Dortmund
José Fonte
Lille
Rúben Dias
Manchester City
Nuno Mendes
Sporting CP
Nélson Semedo
Wolverhampton Wanderers
João Cancelo
Manchester City
Mittelfeldspieler
Name
Klub
João Moutinho
Wolverhampton Wanderers
William Carvalho
Real Betis
Danilo Pereira
Paris Saint-Germain
Bruno Fernandes
Manchester United
Renato Sanches
Lille
Rúben Neves
Wolverhampton Wanderers
Sérgio Oliveira
Porto
João Palhinha
Sporting CP
Stürmer
Name
Klub
Cristiano Ronaldo (c)
Juventus
Gonçalo Guedes
Valencia
André Silva
Eintracht Frankfurt
Bernardo Silva
Manchester City
Rafa Silva
Benfica
Pedro Gonçalves
Sporting CP
Diogo Jota
Liverpool
João Félix
Atlético Madrid